Durch die regelmäßigen Wiederholungen müssen Erste-Hilfe-Kurse beim THW nicht mehr mit der Basis anfangen, sondern können mehr auf das Einsatzgeschehen zugeschnitten werden. Der Theorieteil galt dem Themengebiet der allgemeinen Ersten Hilfe. Dabei erklärte Ausbilderin Verena Bittner von der DLRG Verl anhand von Präsentationen wie verschiedenen Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Sonnenstich oder Hitzschläge erkannt und behandelt werden. Zudem wurde über den Transport von Verletzten aus akuten Situationen wie Autounfällen an unübersichtlichen Stellen gesprochen. Auch das richtige Abnehmen eines Motoradhelmes war Bestandteil der Ausbildung. Ein Diskussionsthema war der Schutz verletzter Personen vor Schaulustigen - neudeutsch Gaffern. Hierbei stellte sich heraus, dass mit einfachsten Mitteln - die auf den Einsatzfahrzeugen vorhanden sind - ein Sichtschutz herstellen lässt. In anderen Fällen kann aber auch ein Sichtschutz durch eine Reihe aus Personen errichtet werden.
Im praktischen Teil dominierte die Herz-Lungen-Wiederbelebung mit Einsatz eines sogenannten Volksdefibrilators (Automatisierter Externer Defibrillator - AED) an der Beatmungspuppe (Resusci Anne). Nach Anbringen der Elektroden-Pads führte der Defibrilator eine Analyse durch und gab daraufhin Anweisungen (Wird bei der Analyse ein Herzkammerflimmern festgestellt, gibt der AED nach Vorsichtshinweis einen Stromstoß [Schock] frei, der durch den Ersthelfenden mit Knopfdruck ausgelöst werden muss). Danach mussten die Teilnehmenden im vorgegebenen Rhythmus (vom Defibrilator) 30 Mal den Brustkorb mindestens fünf Zentimeter tief eindrücken, bevor zwei Mal eine Atemspende durchgeführt wurde. Anschließend musste wiederum 30 Mal der Brustkorb gedrückt werden, dann wieder Atemspende. Der Defibrilator analysierte durchgängig die Herzfunktion und gab den Teilnehmenden Anweisungen. Ausbilderin Verena Bittner erklärte, dass Reanimationsmaßnahmen bis zum Eintreffen der Rettungskräfte durchgeführt werden müssen und diese über einen längeren Zeitraum ausgeführt, ziemlich anstrengend seien. Ein weiteres Thema in der praktischen Übung war die stabile Seitenlage für bewusstlose Personen. Ist eine Person nicht ansprechbar, wird diese zunächst nach Verletzungen abgesucht und dann mit wenigen Handgriffen in die stabile Seitenlage gebracht. Wichtig dabei ist, den Kopf der Person leicht nach hinten zu überstrecken und den Mund zu öffnen, so dass im Falle von Erbrechen, das Erbrochene abfließen kann und nicht zum Verschluss der Atemwege führen kann.
Der THW Ortsverband Oelde bedankt sich bei Verena Bittner für die Durchführung der Ausbildung.