Präsident der THW-Bundesvereinigung besucht Ortsverbände im Kreis Warendorf

Marian Wendt (MdB), seit April 2018 Präsident der Bundesvereinigung der Helfer und Förderer des Technischen Hilfswerks e.V. (THW Bundesvereinigung e.V.), besuchte am Montag, 4. Februar, auf Einladung von Reinhold Sendker (MdB) die THW-Ortsverbände im Kreis Warendorf. In Beckum, Oelde und Ostbevern (OV Warendorf) informierte sich Marian Wendt aus erster Hand bei den Ortsverbänden über die Sorgen und Nöte der Ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer.

Personen auf dem Foto (v.l.): Frank Achterholt (Leiter RSt Münster), Karl-Friedrich Knop (Bürgermeister Stadt Oelde), Marian Wendt (Präsident THW-BV), Reinhold Sendker (MdB), Dr. Hans-Ingo Schliwienski (THW-Landesbeauftragter NRW), Markus Freitag (Ortsbeauftragter OV Oelde), Peter Hellweg (Ratsmitglied Stadt Oelde) und Johannes Hildebrandt (Referatsleiter Einsatzunterstützung THW-Landesverband NRW)

Begleitet wurden Marian Wendt und Reinhold Sendker vom THW-Landesbeauftragten für Nordrhein-Westfalen, Dr. Hans-Ingo Schliwienski, Johannes Hildebrandt (Referatsleiter Einsatzunterstützung THW-Landesverband NRW) und Frank Achterholt (Leiter THW-Regionalstelle Münster).

Wesentlicher Bestandteil des Gedankenaustausches war die Umsetzung des neuen THW-Rahmenkonzepts in den Ortsverbänden. Mit dem Rahmenkonzept passt das THW seine Fähigkeiten an veränderte Schadens- und Großschadenslagen an. Es überträgt die Grundsätze der „Konzeption Zivile Verteidigung“ (KVZ), die Bundesinnenminister Thomas de Maizière im August 2016 vorgestellt hat, auf die Aufgabenschwerpunkte des THW. Die Verschiebung der Schwerpunkte erfordert auch eine einsatztaktische Anpassung. Die 2. Bergungsgruppe wird in die Fachgruppe Notinstandsetzung/ Notversorgung (FGr N) umstrukturiert und weiterhin ihren Mehrzweckkraftwagen (MzKW) behalten. Sie wird zudem einen Großteil des Materials der 2. Bergungsgruppe übernehmen, da die Unterstützung anderer Fachgruppen eine der Kernkompetenzen neben Transport, Pumpen und Strom sein wird. Zudem soll die Gruppe mit einem weiteren Transportanhänger sowie einem Boot ausgestattet werden.

Ein weiteres wichtiges Thema war die Diskussion über Möglichkeiten der Erweiterung der Liegenschaften. Hier bedürfe es vor allem der Unterstützung durch den Bund. Dieser habe, so Reinhold Sendker, in den zurückliegenden Jahren das Technische Hilfswerk mit bemerkenswert hohen Haushaltsansätzen unterstützt, zuletzt mit einem Fahrzeugbeschaffungsprogramm in Höhe von 100 Millionen Euro für einen Fünf-Jahreszeitraum. Für notwendige räumliche Veränderungen seien aber ohne Zweifel weitere Mittel erforderlich, waren sich Marian Wendt und Reinhold Sendker einig, schließlich betreffe dies zahlreiche Ortsverbände.

Besonderen Wert legt Marian Wendt auf eine bessere Vernetzung/Zusammenarbeit der Feuerwehren, Rettungsdienste und dem Technischen Hilfswerk. Hier will er im Rahmen seiner Möglichkeiten eine große Hemmschwelle der kommunalen Anforderer des Rettungswesens und des Katastrophenschutzes aus dem Weg schaffen, die Kostenfrage. Wenn es nach seinen Vorstellungen geht, sollen die kommunalen Leitstellen die Dienste des THW in Anspruch nehmen können, ohne dafür eine Kostenrechung zu erhalten. Nach wie vor sollen die Feuerwehren zwar zuerst an der Einsatzstelle sein und das THW nachalarmiert werden, frei nach dem Motto: "Wir kommen später, bleiben dafür aber länger."

In Oelde empfing Ortsbeauftragter Markus Freitag die Besucher im Beisein von Bürgermeister Karl-Friedrich Knop und Ratsmitglied Peter Hellweg. Markus Freitag stellte den Ortsverband in einem Kurzportrait vor und berichtete von Einsätzen im vergangenen Jahr. Ein Großteil der Einsätze erledigte die Fachgruppe Elektroversorgung, die sogar bis an die Landesgrenze zu Hessen führten. Ein Großteil der Anforderungen erfolgte durch den örtlichen Energieversorger (vormals EVO, jetzt Stadtwerke Ostmünsterland).

Bürgermeister Karl-Friedrich Knop hieß den Gast aus Nordsachsen ebenfalls willkommen und lobte die Zusammenarbeit mit dem THW-Ortsverband. Er berichtete von der Beseitigung von Schadensfällen beim Orkan Friederike und weiteren Einsätzen der Ehrenamtlichen im Stadtgebiet.

"Der Zustand des Fuhrparks in unserem Ortsverband ist zufriedenstellend." beantwortete Ortsbeauftragter Markus Freitag die Nachfrage von Marian Wendt. "Letztendlich haben wir in den vergangenen vier Jahren drei Neufahrzeuge erhalten und ein weiteres steht auf der Beschaffungsliste weit oben." so Freitag weiter. Jedoch für die Umsetzung des Rahmenkonzepts fehlt es in Oelde an entsprechenden Erweiterungsmöglichkeiten. Es fehle unter anderem an Umkleidemöglichkeiten ebenso wie entsprechenden sanitären Anlagen für den Frauenanteil im Ortsverband. Es wurde zwar eine provisorische Umkleide für Damen hergerichtet, was aber auf Dauer keine Lösung ist. Die Fahrzeughalle kann ebenfalls die im Rahmenkonzept vorgesehenen neuen Fahrzeuge und Gerätschaften nicht aufnehmen und eine Erweiterung der Fahrzeugstellplätze ist am angestammten Platz nicht möglich. Demzufolge wurde bereits der Antrag auf eine neue Liegenschaft gestellt.

Hier konnte Johannes Hildebrandt (Referatsleiter Einsatzunterstützung Landesverband NRW) antworten. Er signalisierte die Zustimmung des Landesverbands für eine neue Liegenschaft und fragte im gleichen Atemzug, ob bereits Objekte oder Flächen vor Ort ins Auge gefasst wurden. Die Frage musste Markus Freitag verneinen, worauf hin Bürgermeister Karl-Friedrich Knop eine Unterstützung seitens der Stadt Oelde bei der Findung eines neuen Standortes zusicherte. Johannes Hildebrand betonte, dass bei einem Umzug des Ortsverbands in eine bestehende Liegenschaft ein bis zweieinhalb Jahre, bei einem Neubau auf einem unbebauten Grundstück drei bis fünf Jahre als Zeitraum eingeplant werden müssen.

Beim abschließenden Rundgang durch die Unterkunft Am Landhagen konnten sich die Gäste einen Einblick über Gebäude und Ausstattung verschaffen. Unisono bekundeten Marian Wendt und Reinhold Sendker ihre Hilfestellung für die Belange der THW-Ortsverbände: "Wir sind für Sie da, denn Sie sind für uns da." "Und scheuen Sie sich nicht, uns anzusprechen, wenn Sie Hilfe brauchen." so Sendker weiter.

Reinhold Sendker ist ein "Macher", trotz - oder gerade wegen - der vorgetragenen Sorgen und Nöte in den Ortsverbänden zog er ein zuversichtliches Resümee des Tages. "Das sind spannende Perspektiven für das THW und seine freiwilligen Helfer", zeigte sich Sendker optimistisch. Auch Marian Wendt betonte abschließend die Vorteile der Neuausrichtung: "Gerade in Zukunft benötigt unser THW eine moderne Infrastruktur und dafür werden wir uns engagiert einsetzen!" Sein Dank galt allen Helferinnen und Helfern in den Ortsverbänden, aber auch dem "tollen Einsatz" seines Kollegen Reinhold Sendker für das Technische Hilfswerk.

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Hintergrund

Zur Person:

Marian Wendt kam 1985 in Torgau (Nordsachsen) zur Welt. Seine Schulzeit beendete er mit dem Abitur am Joe-Polowsky-Gymnasium Torgau. Im Rahmen des Studium zum Dipl.-Verwaltungswirt (FH) und Master of Laws (Recht der öffentlichen Verwaltung) absolvierte er verschiedene Praktika und studentische Anstellungen in Behörden, Einzelhandel und im Tourismus, sowie ein Praktikum im US-Kongress in Washington D.C..
Nach dem Studium erfolgte eine Anstellung als Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Büro von Manfred Kolbe, MdB. Seit 2013 ist er Mitglied des Deutschen Bundestages für den Wahlkreis 151 Nordsachsen. Im April 2018 erfolgte seine Wahl zum Präsidenten der THW Bundesvereinigung e.V..

Die Bundesvereinigung der Helfer und Förderer des Technischen Hilfswerks e.V. (THW Bundesvereinigung e.V.) verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke, insbesondere durch Förderung des Zivil- und Katastrophenschutzes sowie der Jugendarbeit. Die Bundesvereinigung der Helfer und Förderer des Technischen Hilfswerks e.V. ist der Dachverband der bundesweiten THW-Fördervereine auf Landes- und Ortsebene.
Die THW Bundesvereinigung e.V. fördert den Zivil- und Katastrophenschutz auf nationaler und internationaler Ebene unter anderem durch

  • die Mitgestaltung der gesetzlichen Grundlagen des THW und des Bevölkerungsschutzes,
  • die Beteiligung an Anhörungen des Deutschen Bundestages zur Gesetzgebung auf dem Gebiet des Bevölkerungsschutzes,
  • die Zusammenarbeit mit anderen im Zivil- und Katastrophenschutz tätigen Organisationen sowie den entsprechenden Bundesministerien,
  • die Interessensvertretung für die rund 80.000 ehrenamtlichen und 800 hauptamtlichen THW-Angehörigen
  • nationalen und internationalen Erfahrungsaustausch über technische Hilfeleistung
  • die Beschaffung von Geld und Sachmitteln zur Förderung der technischen Hilfe im Zivil- und Katastrophenschutz

Besonderen Wert legt die THW Bundesvereinigung e.V. auf:

  • die Verbreitung des Gedankens der Hilfeleistung für Opfer von Katastrophen und andere Gefahren
  • Erziehung der Jugend zur tätigen Nächstenhilfe
  • Erziehung zum sozialen Verhalten in der Gemeinschaft
  • Heranbildung zur Übernahme von Verantwortung
  • Weckung der Kreativität der Jugendlichen
  • Durchführung von nationalen und internationalen Jugendbegegnungen
  • Veranstaltung von Vergleichswettbewerben.

Des weiteren ermöglicht die THW Bundesvereinigung e.V. die kostenlose Übernahme von Geräten und Fahrzeugen anderer Dienststellen und Behörden des Bundes sowie die erste kostenlose Bereitstellung von Fahrzeugen für die THW-Jugend e.V.


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