Von Oelde nach Genua in fünf Tagen

Im Auftrag des Auswärtigen Amts unterstützt das THW Tunesien beim Aufbau ehrenamtlicher Strukturen im Katastrophenschutz. Hierzu gehört auch die Bereitstellung von Fahrzeugen für den tunesischen Katastrophenschutz. Zwei Helfer des Ortsverbandes Oelde unterstützen bei der Überführung der Fahrzeuge.

Am vergangenen Freitag ging es los. Um fünf Uhr morgens trafen sich die Oelder Helfer um die erste Etappe der Fahrt zu beginnen. Zuerst wurden die Helfer Clemens Zellerhoff und Sascha Wiemann vom Ortsbeauftragten Markus Freitag nach Heiligenhaus zum Landesverband Nordrhein-Westfalen gebracht. Hier folgte dann die Einweisung auf die Fahrzeuge sowie die Information der Helfer über Länder spezifische Verkehrsregeln. Gegen acht Uhr konnte der Konvoi dann Richtung Lörrach starten, wo auch das Ziel für diesen Tag war. Die erste Nacht, noch auf deutschen Boden, verbrachten die Helfer im THW Ortsverband in Lörrach um dann am nächsten Morgen gestärkt nach Italien aufbrechen zu können. Ihr Weg führte die Helfer über die Schweiz bis nach Italien, wo im Hafen Genua die Fahrzeuge an den tunesischen Katastrophenschutz übergeben und nach Tunesien verschifft wurden.   

Die ausgedienten THW-Fahrzeuge sind für die drei ersten ehrenamtlichen Ortsverbände in Tunesien bestimmt, die in den vergangenen Monaten mit Unterstützung des THW an den Standorten Ben Arous, Sidi Bouzid und Jendouda gegründet wurden. Mehr als 200 Freiwillige konnten die Tunesische Katastrophenschutzbehörde ONPC (Office National de la Protection Civile) bereits gewinnen. „Was hier in der Kürze der Zeit aufgebaut wurde, ist beeindruckend“, sagte THW-Präsident Broemme. Ehrenamt und technische Ausstattung seien seit Jahrzenten das Erfolgsmodell im Deutschen Bevölkerungsschutz. „Ich bin sicher, dass auch in Tunesien ein Katastrophenschutz ohne ehrenamtliche Einsatzkräfte bald nicht mehr vorstellbar ist.

Das THW pflegt bereits seit Jahren gute Beziehungen zum Tunesischen Katastrophenschutz, die 1988 mit einem Einsatz des THW nach einer Überschwemmungskatastrophe in Tunesien begann. Es folgten mehrere Einsätze in dem nordafrikanischen Land, zuletzt im März 2011. Mit Beginn der Unruhen in Libyen flohen damals zehntausende Menschen in das benachbarte Tunesien. Das THW unterstützte die Hilfsmaßnahmen der Vereinten Nationen mit Fachleuten für Logistik. Außerdem organisierte das THW, finanziert durch das Auswärtige Amt, Evakuierungsflüge von Djerba (Tunesien) nach Kairo (Ägypten) und brachte mehr als 1.000 Ägypter wieder in ihre Heimat. Seit 1998 werden Nachwuchshelferinnen und -helfer der THW-Jugend jährlich vom tunesischen Zivilschutz zum Welttag des Katastrophenschutzes nach Tunesien eingeladen.


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