Am späten Vormittag traf die Gruppe am Mittwoch, 17.04.2024, am Berliner Hauptbahnhof ein, wo sie von einem Reiseführer des Bundespresseamts in Empfang genommen wurde. Von dort ging es mit dem Bus zum ersten Programmpunkt, der ehemaligen Ausreisehalle am Bahnhof Friedrichstraße. Das 1962 errichtete Gebäude, im Volksmund „Tränenpalast“ genannt, diente der SED-Diktatur bis 1990 als Abfertigungshalle für die Ausreise aus der DDR nach West-Berlin. Wie kaum ein anderer Ort erinnert der Pavillon an die Teilung Deutschlands und die damit verbundenen Schicksale. Am Potsdamer Platz bestand die Möglichkeit sich umzusehen oder eine Mahlzeit einzunehmen, bevor es auf eine Stadtrundfahrt - orientiert an geschichtlichen und politischen Punkten - ging. Vor dem Abendessen stand noch ein Besuch des Stasi-Museums auf dem Programm. Im Haus auf dem ehemaligen Gelände der Zentrale des Ministeriums für Staatssicherheit ist unter anderem die im originalen Zustand erhaltene Büroetage Erich Mielkes zu sehen.
Bei strahlendem Sonnenschein durchschritt die Besuchergruppe am Donnerstagmorgen das Brandenburger Tor, bevor es zum wenige Schritte davon entfernten Holocaust-Mahnmal (Denkmal für die ermordeten Juden Europas) ging. Das Holocaust-Mahnmal besteht aus einem wellenförmigen Feld aus 2711 Betonstelen, das von allen Seiten durchgehbar ist. Unter dem Mahnmal liegt der Ort der Information, der in Themenräumen die Verbrechen der Nazizeit dokumentiert. Der nächste Programmpunkt führte die Teilnehmenden in die Leipziger Straße, zu einer Führung durch das Gebäude des Bundesrats. Die Führerin begrüßte die Gruppe in der imposanten Eingangshalle und erklärte die Zusammensetzung und Aufgaben des politischen Organs sowie die Besonderheiten des Gebäudes. Das Bundesratsgebäude kann auf eine mehr als hundertjährige Geschichte zurückblicken: 1904 wurde es unter der Leitung des Architekten Friedrich Schulze-Kolbitz für die Nutzung durch das Preußische Herrenhaus fertig gestellt. Die dreiflügelige Anlage wurde im Zweiten Weltkrieg teilweise zerstört. In der Nachkriegszeit bis zur Wiedervereinigung wurde das Gebäude von verschiedenen DDR-Institutionen genutzt. 1997 begannen unter der Leitung des Architekturbüros Schweger & Partner die Umbauarbeiten für den Einzug des Bundesrates, der seit September 2000 hier tagt. Heute präsentiert sich das Gebäude als moderner Parlamentssitz und architektonische Sehenswürdigkeit. Hoch hinaus ging es anschließend beim Besuch des Fernsehturms am Alexanderplatz. Im sich drehenden Restaurant auf 207 Metern Höhe konnte beim Mittagessen der Blick über Berlin genossen werden. Vorbei am Checkpoint Charlie und mit dem Besuch einer typischen Berliner Markthalle - Marheineke Markthalle - führte der Weg zum Dokumentationszentrum Topographie des Terrors. Die Topographie des Terrors ist ein seit 1987 bestehendes Projekt in Berlin-Kreuzberg zur Dokumentation und Aufarbeitung des Terrors im nationalsozialistischen Deutschland. Bei der Führung wurde deutlich hervorgehoben, dass sich die Darstellung der Informationen aus Sicht der Täter bezieht.
Am letzten Tag der Informationsreise besuchte die Gruppe das Reichstagsgebäude. Der Besichtigung des Plenarsaals mit einem Vortrag über die Aufgaben und Arbeit des Parlaments schloss sich ein Treffen samt Diskussionsrunde mit dem Bundestagsabgeordneten Henning Rehbaum an. Theman waren unter anderem Rentenpolitik, Fahrermangel in Transport- und Nahverkehrsunternehmen sowie Umwelt- und Katastrophenschutz. Nach dem obligatorischen Fototermin für die Besuchergruppe endete mit einem Besuch der Dachterrasse des Reichstagsgebäudes der Aufenthalt in Berlin. Am frühen Nachmittag traten die Teilnehmenden die Rückreise in die Heimat mit der Bahn an und kehrten am späten Nachmittag mit vielen neuen Eindrücken im Gepäck zurück nach Oelde.